Tobias Sopalla
Elena Firsova
Die Türkei spielt im globalen System der Warenströme eine wichtige Rolle als Transitland und eurasischer Logistikknotenpunkt.
„Das Erdbeben hat umfassende Schäden an der Logistikinfrastruktur verursacht. Internationale Häfen, Flughäfen und Autobahnen waren betroffen. Der Straßenverkehr wurde an einigen Orten aufgrund der Ungeeignetheit der Straßen eingestellt. Darüber hinaus haben Stromausfälle den Industriebetrieb gestört, Lieferverzögerungen verursacht und ernsthafte Engpässe in der Lieferkette geschaffen“, sagt Elena Firsova, Niederlassungsleiterin von AsstrA in Istanbul.
Das Erdbeben betraf auch Häfen im Südosten der Türkei. Die größten Schäden wurden im Hafen von Iskenderun verzeichnet, dem Zentrum der Schwerindustrie und einem der wichtigsten Containerumschlagplätze an der Südostküste der Türkei.
„Es besteht kein Zweifel, dass sich das Erdbeben auf die türkische Wirtschaft negativ auswirken hat. Die Auswirkungen auf die türkische Industrie und die Lieferketten könnten auch die Ölpreise beeinträchtigen und die bereits wütende Inflation im Land verschärfen. Reedereien, die die Mittelmeer- und Schwarzmeerregion bedienen, haben bereits damit begonnen, Fracht nach Iskenderun umzuleiten und die türkischen Lieferketten allgemein neu neu aufzustellen“, sagte Tobias Sopalla, COO Ocean Logistics Department bei AsstrA-Associated Traffic AG.
Ein weiteres großes Problem in den globalen Lieferketten war die durch das Erdbeben verursachte Rohstoffknappheit. Die Schäden an Fabriken und Lagern führten zum Verlust von Vorräten und Rohstoffen.
„Die Situation in der Region ist auf vielen Ebenen schwierig. Wir verfolgen genau, wie sich die Folgen des Erdbebens manifestieren und reagieren auf die Bedürfnisse unserer Kunden“, fügt Elena Firsova hinzu.
Autor: Aneta Kowalczyk.