In Krasnodar ist es stickig und schwül. Außenminister Sigmar Gabriel ist gekommen, um mit Sergej Lawrow eine deutsch-russische Konferenz zur StädtePartnerschaft zu eröffnen. Am nächsten Tag reist er weiter nach Moskau, wo noch ein Treffen mit Staatspräsident Wladimir Putin ansteht. Gabriel und Lawrow halten in einem Theatersaal kurze Reden, der deutsche Außenminister preist die "Völkerverständigung von Unten" und der Sozialdemokrat erzählt von einem Jugendaustausch im Jahre 1980, der ihn in die die damalige Sowjetunion führte, nach Moskau und das damalige Leningrad. Und er erinnert daran, dass die deutsche Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg in Krasnodar Zerstörungen und "grausamste Verbrechen an der Zivilbevölkerung" begangen hat. Gabriel, der erst Anfang Juni in St. Petersburg war und dort am Ehrenmal für die Toten Blumen ablegte, rühmt die ausgestreckte Hand, die den Deutschen nach dem Krieg von Russen entgegengebracht worden sei. Da sei "ein Schatz", den seine Generation zu pflegen habe. Im Theatersaal gibt es an dieser Stelle Applaus.Danach gehen Lawrow und Gabriel in einen Nebenraum zur Pressekonferenz. Und was noch zuvor so harmonisch wirkte, entwickelt sich nach Fragen zur Nato, zu Syrien und Moskau zu einem Wortgefecht, in dem die unterschiedlichen Positionen zur aktuellen Weltlage einmal mehr deutlich werden.

Gestatten Sie mir, dass ich ein paar Bemerkungen dazu mache
Abschnitt Pressezentrum Datum 28.06.2017